Rose Bernd. 1919. Regie: Alfred Halm

Emil Jannings und Henny Porten in „Rose Bernd“

Musikbegleitung zum Henny-Porten-Film „Rose Bernd“
Zusammengestellt von Kapellmeister Dr. Bechstein

In: Der Film, Nr. 40, 5. Oktober 1919

I. AKT
VI. Symph. (Beethoven) I. Satz, bis der alte Bernd, allein in der Stube, die Bibel liest; hierbei Choral aus „Evangelimann“ (Kienzl) oder Musik ähnlich. Charakters. (Für diese zwei Musikstücke könnte man auch die Introduktion z. Oper „Dorf ohne Glocke“ von Künneke und „Et in terra pax“ aus derselben Oper spielen.) Wie Streckmann zum ersten Male erscheint, „Tiefland“ (d’Albert) Phantasie Nr. 10-16 evtl. wiederholt, bis der alte Bernd mit Keil die Bibel liest. Hierzu wieder Evangelimann bis Begräbnis, wobei der Trauermarsch aus d. Eroika (Beethoven) gespielt wird. Wie Flamm dann in die Stube kommnt, spiele man sehr leise und innig Griegs Lieder „Ich liebe dich“ und „Erotika“ bis Ende des Aktes oder das Finale des I. Aktes aus der Oper „Das Dorf ohne Glocke“, Seite 34-44 des Piano-Auszuges,

II. AKT
Chopins Prélude in Fis-Dur (Schlesingers Verlag Chopeniana). Bei Jahrmarkt, wenn möglich, zuerst ein Lied auf einer Drehorgel (oder auf Harmonium, aber nach Art einer Drehorgel). Dann Beethovens VI. Symph, III. Satz, bis die Burschen Rose Bernd verfolgen; hierzu Tiefland-Allegro nach Nr. 4-7 wiederholt. Darauf wieder Griegs „Erotilca“,„Ich liebe dich“, u. Chopins Prélude in Des Dur (a. d. Chopeniana, Verlag Schlesinger),


III. ΑΚΤ
„Cavalleria Rusticana“ (Mascagni), Kirchenszene (mit Glocke), Harmoniumsolo (Choral) für die Szene in der Kirche. Dann wieder, „Cavalleria Rusticana“ (mit Sprung d. Trinkliedes und des Alfioliedes 2–4); die Liebesmotive evtl. wiederholt, bis Streckmann zu Rose Bernd kommt. Hierzu sofort wieder „Tiefland“ Nr. 10 bis Ende der Fantasie, mit evtl. Wiederholung von Nr. 18–22.


IV. AKT
IV. Symph. (Beethoven) I. Satz, bis der alte Bernd allein erscheint; sofort nur mit Harmonium, leise, ein choralmäßiges Thema. Dann, wie Rose Bernd und Streckmann wieder erscheinen, „Tiefland“, sehr mäßig bewegt, kurz nach Nr. 7—10. Bei der Drehmaschinenszene entweder „Tiefland“ 10–16 oder eine ähnliche frische spielerische Musik, Bei Flamm ein ernstes, ziemlich langes Stück (z.B. Egmonts Ouverture, Beethoven) abgebrochen beim Streit zwischen Keil u. Streckmann. Hierzu nur ein langes Tremolo der Pauke und der Streicher. Dann wieder „Tiefland“ v. sehr mäßig bewegt kurz nach 7 -10 und 18-19 (evtl. wiederholt) oder auch ein Beethovensches Adagio bis Ende des Aktes.


V. AKT
VII. Symphonie (Beethoven) I. Satz bis Allegro. Dann II. Satz derselben Symphonie, bis Rose Bernd ohnmächtig wird. Dazu „Coriolan“-Ouvertüre bis Ende des Aktes.

VI. AKT
Griegs „Brautraub“ (aus d. Peer Gynt-Suite). Dann I. Satz aus der C-Moll-Symphonie von Brahms bis zur ersten Wiederholung. Darauf wieder „Tiefland“ von 7–10 und 18-22 (in breiterem Tempo und nicht zu stark).