Ich habe was vergessen. Preisgekrönte Filme des Amateurfilmwettbewerbs des Süddeutschen Rundfunks. 5. Januar
Die Unsterblichen. Ein Querschnitt durch biografische Filme. Südwestfunk Baden-Baden. 8. Januar
Im Wirbel der Stars und Synkopen. Hollywood-Melodie. 13. Januar, 21. Februar, 9 März, 18. Mai, 4. Juli
Der Hauptfilm hat noch nicht begonnen. Neue Filme ferngesehen, nah betrachtet. Leitung: Jürgen Roland. 20. Januar, 21. März, 14.Mai, 8. Juni, 13. August, 11. September, 8. Oktober, 217. November, 17. Dezember
Ein Lausbub hat Geburtstag. Hans Richter – 25 Jahre beim Film – In ‚eigener’ Sache. Regie: Jürgen Roland. 28. Januar
Filmball am Rhein. Reporter: Elena Gerhardt und Jürgen Graf. Leitung der Sendung: G. Meyer-Goldenstädt. Eine Übertragung aus der ‚Rheinhalle’ in Düsseldorf. 6. Februar
Das Schönste an diesem Abend war, dass es mir erspart geblieben ist, dabei zu sein. Dafür bot das Deutsche Fernsehen freilich einen „Ersatz“, von dem zusammenfassend zu sagen ist: Wer es nicht selbst gesehen hat, wird es nicht glauben! Über eine Million Menschen saßen vor den rund 350 000 westdeutschen Fernsehgeräten, um Augen- und Ohrenzeugen einer vollendeten Blamage zu werden. Im Programm war angekündigt worden: 21.15 Uhr – Filmball am Rhein, eine Direktübertragung aus der Rheinhalle zu Düsseldorf. Es wurde eine schlimme Sache daraus. Gleich zu Anfang sah ich am Tisch der Europa-Film neben Heidemarie Hatheyer den weißen Schopf Walter Koppels im Jupiterlicht aufleuchten. Wenn er es sich doch nur nicht versagt hätte, auch ein paar Worte in eins der wie Sapper-Töpfchen vorgehaltenen Mikrophone zu sprechen. Wieviel tausend Glückwunsch-Telegramme wären ihm gewiss gewesen, wenn der Realfilm-Chef bei dieser passenden Gelegenheit seinen berühmten Spio-Ausspruch wiederholt haben würde. „Dieses Fernsehen, meine Herren, ist keine Unterhaltung, sondern eine Belästigung.“
Es fing schon ärgerlich damit an, dass die Veranstalter ein Programm abspulten, für dessen Qualität man sie bei der Hintertupfinger Kirchweih prompt gefeuert hätte. Offensichtlich hatten sich die Fernsehverantwortlichen weder über die Qualität der Darbietungen noch über deren Vortragsdauer informiert. So konnte es geschehen, dass sich ein mittelmäßiger Eintänzer eine gute Viertelstunde lang vor der wehrlosen TV-Kamera tummeln durfte. So leistete sich der Ansager Günter Keil den billigen Spaß drittklassiger Conferenciers, ein paar Dutzend alberner Filmtitel nacheinander vorzulesen. Nachdem Ethel Reschke gezeigt hatte, dass sie für eine Großaufnahme jedenfalls nicht mehr in Frage kommt, produzierten sich auch noch zwei völlig humorlose Kölner Gecken im Tünnes- und Scheel-Gewande, – in der schönen Gewißheit, dass ihre abgegriffenen Witze immerhin von den 350 000 Fernsehgeräten wiedergegeben würden, obwohl im Saal selbst keiner mehr zuhörte. Es war schauderhaft!
Dann kamen die „Kurzinterviews“! Ich will es milde sagen: Sie waren weit unter dem Niveau der Interviewer. Hier ein Beispiel:
„Ach, da sind Sie ja, liebes Fräulein Mia Schneckenbiß. Na, wie gefällt es Ihnen denn hier am Rhein?“
„Wunderschön! Wunderschön!“
„Und was macht der Film, Fräulein Schneckenbiß?“
„Ha, ha, ha, ich komme aus der Arbeit gar nicht heraus.“
„Wie heißt denn Ihr nächster Film?“
„Strenges Geheimnis. Da kann ich noch nicht drüber sprechen!“ – Aus!
Keiner und keine konnte „darüber sprechen“. Ach, wenn sie doch überhaupt geschwiegen hätten. Ihnen, dem Film und dem Fernsehen wäre eine Riesen-Blamage erspart geblieben. – Sollte es wirklich nicht möglich sein, die Vorgänge und anwesenden „Stars“ einer solchen Veranstaltung aus der Ferne mit dem Tele-Objektiv heranzuholen und die einzelnen Szenen von solchen Reportern kommentieren zu lassen, die jeden einzelnen und seine Lebensgeschichte kennen, die aktuelle Filmprobleme und –nachrichte n einzuflechten verstehen, die etwas von der Mode verstehen und die gesellschaftlichen Vorgänge geschickt und interessant zu deuten wissen? Ist die Fernsehtechnik dazu nicht in der Lage oder können unsere Fernseh-Reporter mit der Technik nicht umgehen? Es muss sich doch einrichten lassen, zwei Kameras so aufzustellen, daß sie mit verschiedenen Objektiven überall hinreichen! Es kann doch nicht so schwer sein, ein Zwillingsmikrophon zu bauen, so dass bei Interviews von Mann zu Mann nicht dauernd das Mikrophon wie ein Spucknapf hin und hergereicht werden muß. Vielleicht sehen sich die fabelhaften Techniker so ein Fernseh-Interview einmal an! Schwamm darüber! Film und Fernsehen erlitten gemeinsam eine Niederlage, denn den Eindruck, den dieser „Filmball am Rhein“ auf den Bildschirmen hinterließ, können keine zehn Spio-Werbeausschüsse in einem Jahr wieder gutmachen.
Die flimmernde Leinwand. Leitung: Friedrich Sauer. 8. Februar
Unter dem Serientitel Die flimmernde Leinwand
Zehn Jahre Nachkriegsfilm. . Manuskript: Walter Panofsky. Leitung der Sendung: Friedrich Sauer. 6. März –
Mit Helmuth M. Backhaus und Friedrich Sauer. Ausschnitte aus dem Film „Welt ohne Maske“. Wie Harry Piel das Fernsehen erfand. 25. Mai –
„Helmut Käutner – Porträt eines Filmregisseurs“. Manuskript und Zusammenstellung: Hans Rolf Strobel und Bodo Blüthner. Leitung der Sendung: Friedrich Sauer 18. Juni –
„Helmut Käutner – Porträt eines Filmregisseurs II“. Manuskript und Zusammenstellung: Hans Rolf Strobel und Bodo Blüthner. Leitung der Sendung: Friedrich Sauer 21.Juli –
ICH und die GROSSEN. Sacha Guitry in seinen Filmen. Manuskript. Dr. A. Stenzel; Leitung: Friedrich Stenzel. 24. September
Zu Gast bei Margot Hielscher. ‚Prominente fast privat’. 8. Februar
Gold in der Stimme. Berühmte Sänger im Film. Leitung: Reinhardt Elsner. 16. Februar
Das Künstler-Porträt. Dieter Borsche in seinen bekanntesten Filmszenen. Sprecher: Heinz Piper. 26. Februar –
Ein Film-Querschnitt durch das musikalische Schaffen von Michael Jary. 3.April –
Greta Garbo in ihren großen Filmszenen 23. Mai –
Charles Boyer in seinen bekanntesten Filmszenen. 5. September –
Heinz Rühmann in seinen bekanntesten Filmszenen. Manuskript: Gerhard Mauz; Sprecher: Heinz Piper. 5. November (Der Film wird auch unter dem 14. Dezember angezeigt)
Die Weichen sind falsch gestellt. Die Geschichte eines Drehbuchs, von Hans Werner Richter. Fernseh-Einrichtung und Regie: Michael Kehlmann. 10. März
Für die Jugend. „Lumière“. Aus der Geschichte des Films. 8. Juni
Eröffnungsfeier der VI. Internationalen Filmfestspiele Berlin und Festspielfilm – Sonderbericht mit den neuen Bundesfilmpreisträgern 22. Juni
Sonderbericht von den VI. Internationalen Filmfestspielen Berlin. 24. Juni, 26. Juni, 28.Juni, 30.Juni, 3. Juli
Die Berlinale bot dem Gesichter und Themen verschleißenden Monstrum “Fernsehen“ neue Nahrung: die Filme und Filmstars des Festivals. Das ergab Möglichkeiten zu einem Vergleich zwischen den Akteuren der Leinwand und denen des Bildschirms. Es sei geklagt: die letzteren schnitten schlechter ab. Der Kritiker Borgelt sagte mit maskenhafter Mimik, die einem chinesischen Mandarin gut angestanden hätte, die Inhaltsbeschreibungen der Filme auf, die anschließend über den Schirm flimmerten. War Borgelt zu unbeweglich, so hatte er dennoch einen Vorzug: er machte die Zuschauer nicht so nervös wie der fahrige, hastige, zappelige Manfred Bartelt [d.i. Barthel], der mit der Betriebsamkeit des gebürtigen Sachsen vor der Fernseh-Kamera rotiert. Er schien nicht die Zeit gehabt zu haben, sich auf die Interviews vorzubereiten. Anders ist es nicht zu erklären, dass er in die peinlichen Fauxpas hineinstolperte, die mehr als unhöflich und ungalant waren. Was soll ein Schauspieler wie Jean-. Claude Pascal wohl sagen, wenn er erklärt hat, er rauche mal diese, mal jene Zigarettensorte, und Herr Barthel fragt: „Ah, so, wechseln Sie öfter oder sind Sie verheiratet?“ Oder was Silvana Pampanini auf die – ach, so originelle Bemerkung: „Aha, Sie sind also gar nicht erkältet. Sie haben immer so eine rauhe Stimme!“ Oder was Gary Cooper, wenn Barthel ihn mit Fragen überfällt, wie „Trinken Sie aus der Flasche?“, um ihm daraufhin eine Taschenflasche Kognak in die Hand zu drücken – weiß er denn nicht, dass es ein schwerer Verstoß gegen die amerikanischen Gesetze von Anstand und Moral ist, wenn man privat vor der Fernseh-Kamera einen kippt? Der lange Gary genierte sich sichtlich. Überhaupt dieses Cooper-Interview – was da so zwischen Deutsch und Englisch hin und her übersetzt wurde, oje! Wer beide Sprachen verstand, konnte sich daran vergnügen, dass selten zwei Männer mittels einer Dolmetscherin so aneinander vorbeiredeten – wenn es nicht so peinlich gewesen wäre. Irgendeine wohlmeinende Seele scheint Herrn Bartel übrigens auf die Flapsigkeit seiner Interview-Technik hingewiesen zu haben, denn am darauffolgenden Abend erläuterte er, dass er sich bei Mr. Cooper entschuldigt habe. Aber bei den Damen fuhr er nicht viel besser, oft musste er in Banalitäten flüchten, wie zweimal am selben Abend: „Ach, was haben Sie für ein schönes Kleid an, gnä Frau!“ Herrje, man sah’s doch. Wohltuend war dagegen das ruhige Interview, das Herbert Viktor mit Bob Hope machte: Man kann einen Star auch dann wirkungsvoll präsentieren, wenn man weniger mit den Händen und vor allem weniger mit dem Mund redet – Herr Barthel!
VI. Internationale Filmfestspiele Berlin – Filme aus aller Welt 25. Juni
VI. Internationale Filmfestspiele Berlin – Filme aus aller Welt 26. Juni
VI. Internationale Filmfestspiele Berlin – Filme aus aller Welt 27. Juni:
VI. Internationale Filmfestspiele Berlin – Filme aus aller Welt 28. Juni
VI. Internationale Filmfestspiele Berlin – Filme aus aller Welt 29. Juni
VI. Internationale Filmfestspiele Berlin – Filme aus aller Welt. – Blende auf. Übertragung einer öffentlichen Veranstaltung aus der Waldbühne anlässlich der VI. Internationalen Filmfestspiele in Berlin. 30. Juni-
In St. Pauli gehen die Lichter an. Die Hafenstadt Hamburg in Bildern aus bekannten Spielfilmen. 9. Juli
1000 Meter Hochspannung. Sensationen und Katastrophen im Film. Zusammenstellung: Fritz Aeckerle 10. Juli
Heute berühmt – morgen vergessen. Filmkinder. Von Jackie Coogan bis Oliver Grimm. Manuskript: Michael Kehlmann. Sprecher: Heinz Pieper 20. August
Darüber haben wir mal gelacht. Charlie Chaplin auf Rollschuhen – ein Groteskfilm aus der Stummfilmzeit. 23. August
Musik auf Zelluloid. Manuskript: Michael Kehlmann. Sprecher: Heinz Pieper 30. August
Show-Business. Aus der Geschichte einer neuen Industrie. 8. November
Blende auf. Bericht aus Berliner Filmateliers. Leitung: Hans Scholz 20. November, 13. Dezember
Aktuelle Filmberichte kommen nun auch aus Berlin. Mit einer brillant gestalteten Sendung haben sich Hans Scholz und Berthold Ebbecke in die Reportage-Reihe aus den deutschen Filmateliers eingeschaltet. Damit hat Jürgen Rolands Hamburger Filmschau Der Hauptfilm hat noch nicht begonnen“ und Fred Sauers Münchner „Flimmernde Leinwand“ längst erwartete Ergänzung erfahren. Wenn Frankfurt als Sitz der wichtigsten ausländischen Verleihzentralen und Nachbarstadt von Wiesbaden einen vierten Schwerpunkt errichten würde, wäre damit das Berichterstattungsnetz lückenlos. Die Filmsendungen gehören erfreulicherweise zu den Glanzpunkten des Programms. Die GFF (Gesellschaft der Freunde des Fernsehens) wird die Konkurrenten bald testen. Man darf gespannt sein, wem das Publikum die Palme reichen wird.
Zauber der Stimme. Große Sänger im Film. 12. Dezember