Es wird ja viel Schlechtes über Lang gesagt. Wer aber jemals mit ihm gearbeitet hat, der wusste haargenau, was Lang konnte. Er hat doch noch bis in das Negativ hinein gearbeitet, also in das Negativ beispielsweise einen Blitz hineingekratzt.
Seine Drehbücher hatten das Format einer doppelten Schreibmaschinenseite. Das sah dann so aus: Alles, was schwarz angezeichnet war, wurde mit Direktton aufgenommen; blau bedeutete Playback, rot Synchronatelier. Der hat sich ja eine tierische Arbeit vorher gemacht. Das Drehbuch war eigentlich schon ein fertiger Film. Bei M musste ich ihm neben die Haupteinstellungen auch noch die Grundrisse einzeichnen. Das war eine fiese Arbeit. Eigentlich konnte Lang ja sehr gut zeichnen, nur mit den Perspektiven kam er nicht zurecht. Das mussten wir ihm dann ins Buch zeichnen.
Emil Hasler