Lucien Mandelik, geboren am 25.September 1907 in Paris, gestorben am 19. Mai 1998 in Palm Desert, Kalifornien. Etwa 1911 lassen sich seine Eltern scheiden; 1920 heiratet seine Mutter Alfred Weiner, sie ziehen nach Berlin. Dort beginnt Lucien Mandelik in der Firma seines Vaters, dem „Film-Kurier“.
Mir lagen drei Interviews mit Lucien Mandelik vor; zwei hat Gero Gandert geführt, eines haben Gero Gandert und ich geführt. Dieses letzte Interview bildet die Grundlage für den folgenden Text, der an einigen Stellen durch Informationen aus den anderen beiden Gesprächen ergänzt wurde.
Ich danke Uli Döge für seine Hilfe.
Archiv des Autors: Werner Sudendorf
Die Kritiker-Konkurrenz (1931)
Nach einem völlig undurchsichtigen Punktesystem bewertete der “Film-Kurier“ etwa 60 Filmkritiken, erschienen im Zeitraum Juli 1930 bis Mitte Mai 1931, aus 14 Berliner Tageszeitungen. Daraus ergaben sich folgende Bewertungen:
Welche Zeitung bringt die besten Filmkritiken?
B.Z. am Mittag 83 Punkte
Börsen-Courier 80
Berliner Tageblatt 79,5
Börsen-Zeitung 77,5
Vossische Zeitung 75,5
8-Uhr-Abendblatt 75
Nachtausgabe 73,3
Vorwärts 72,5
12-Uhr-Mittagsztg. 71,5
Tempo 71
Montag Morgen 69
D.A.Z. 66
Der Montag 64,5
Welt am Abend 64 Weiterlesen
Marlene von Marlene Dietrich (1931)
Vorbemerkung:
Der Artikel erschien im Vorfeld der deutschen Premiere von Morocco. Bei dem im Text genannten Film Entehrt handelt es sich um Dishonored, der in Deutschland noch nicht angelaufen war und dort später unter dem Titel X-27 lief. Ob der Text von Marlene Dietrich selbst verfasst oder nur von ihr autorisiert wurde, ist nicht klar.
Glauben Sie mir, es ist verwirrend und benimmt den Atem, wenn man sich plötzlich, nach einer Reihe ruhiger und gleichmäßiger Jahre, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit findet. Man hat sein ganzes bisheriges Leben in einem kleinen gewohnten Kreis verbracht, Familie, Freundschaft, Arbeit haben den ganzen Inhalt des Daseins bedeutet – und von einem Tag zum anderen ist man aus der Stille herausgerissen und hat aufgehört, eine Privatperson zu sein. Vielleicht hat man ein Buch geschrieben, das der Saisonerfolg geworden ist. Oder man hat ein Gemälde geschaffen, das jeder gesehen haben muß. Man hat auf der Bühne das Publikum mit sich gerissen, man hat im Film eine besondere Rolle gespielt, oder man hat einen Mord begangen – und mit einem Male ist man für die Welt ein ganz anderer Mensch, mit anderen Werten und anderen guten und schlechten Eigenschaften. Alle Bedingungen des Lebens müssen geändert werden und ändern sich vielleicht morgen schon von neuem.
Die Marlene Dietrich, die man kennt und für die man sich interessiert, hat bisher drei Gesichter. Sie ist die Kabarett-Sängerin im Blauen Engel, die Amy Jolly in Herzen in Flammen und die Spionin in Entehrt.
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Die erfolgreichsten Filme 1958/59
Die Liste erfasst die Filme, die zwischen dem 1. September 1958 und dem 31. August 1959 in den Kinos der Bundesrepublik die längsten Laufzeiten und die meisten Einsätze hatten. Untersucht wurden die Städte Augsburg, Berlin, Bremen, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover, Köln, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden
Quelle: Filmblätter, Berlin, Nr. 52/53, 22.12.1959
Die erfolgreichsten Filme 1956/57
Die Liste erfasst die Filme, die zwischen dem 1. September 1956 und dem 31. August 1957 in den Kinos der Bundesrepublik die längsten Laufzeiten und die meisten Einsätze hatten. Untersucht wurden die Städte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, München und Stuttgart.
Quelle: Filmblätter, Berlin, Nr. 51/52, 20.12.1957
Die erfolgreichsten Filme 1954/55
Diese Liste erfasst die Filme, die zwischen dem 1. September 1954 und dem 31. August 1955 in den Kinos der Bundesrepublik die längsten Laufzeiten und die meisten Einsätze hatten. Untersucht wurden die Städte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, München und Stuttgart.
Quelle: Filmblätter, Berlin, Nr. 52,/53, 25.12.1955
Martina. 1949. Regie: Arthur Maria Rabenalt
Razzia in der Pension „Eterna“, einem verkappten Bordell der Nachkriegsjahre. Tinny Kusczinsky (Jeanette Schultze) ist schon häufiger aufgegriffen worden; jetzt kommt sie in ein Erziehungsheim. Tinny hat, so behauptet sie vor Gericht, keine Verwandten mehr; aber auf dem Gerichtsflur begegnet sie ihrer Schwester Irene (Cornell Borchers). Irene ist Psychologin, arbeitet mit dem Mediziner Professor Rauscher (Werner Hinz) zusammen und wird von dem schwedischen Fotografen Volker (Siegmar Schneider) hofiert. Irene findet Tinny, die eigentlich Martina heißt, im Fürsorgeheim; Martina ist bockig und verschlossen, kann aber auch schlagfertig und kess sein. Sie hat sich eine neue Identität zugelegt, will nicht darüber reden, was sie durchgemacht hat und flieht Weiterlesen
Das Bekenntnis der Ina Kahr (1954). Regie: G. W. Pabst
Dieser Film von G.W. Pabst wird in den Büchern über Pabst nicht wirklich behandelt. Pabst habe den Film, nachdem er mit seiner italienischen Produktionsfirma in Konkurs gegangen sei, nur des Geldes wegen gemacht, ja machen müssen. Genaueres weiß man oder sagt man in diesem speziellen Fall nicht; es ist als grausten sich die Filmhistoriker überhaupt vor der Nennung der späten Arbeiten von Pabst wie Ina Kahr, Rosen für Bettina und Durch die Wälder, durch die Auen – beim letzten Titel kann ich das verstehen.
Die Handlung von Ina Kahr basiert auf einem Fortsetzungsroman, der in der Programmillustrierten „Hören und Sehen“ erschienen war. Nach „Hör Zu“ war „Hören und Sehen“ mit einer Auflage von 750.000 Exemplaren pro Woche die zweitstärkste Programmzeitschrift. Erna Fentsch, die Ehefrau von Carl Wery, schrieb das Drehbuch. In Rosen für Bettina spielt Wery einen Arzt; die weibliche Hauptdarstellerin ist Elisabeth Müller. Müller ist kein Publikumsmagnet, aber ein ganz eigener Charakter in den Filmen der fünfziger. Ob in Ina Kahr, in Rosen für Bettina oder in Gestehen Sie Dr. Corda ist ihre Rolle reines, fast unpersönliches Klischee.
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Die erfolgreichsten Filme der Saison 1928/29
An der Umfrage beteiligten sich 1005 Kinos. Sie wurde am 1. 6. 1929 im Film-Kurier veröffentlicht. Der erstplazierte Film erhielt 258 Stimmen, die Filme auf Platz 20 je 44 Stimmen. Aus Anlass seines zehnjährigen Bestehens vergab der „Film-Kurier“ drei goldene (für die ersten drei Plätze) und sechs silberne Medaillen für die Produzenten der Filme mit 50 und mehr Stimmen (Platz 1 – 17). Die drei goldenen Medaillen gingen an die Ufa (5 Filme mit insgesamt 483 Stimmen, die Defina (2 Filme mit insgesamt 360 Stimmen) und an die Parufamet (3 Filme mit insgesamt 289 Stimmen). Die gesamte Liste nennt 58 Filme.
- Die Heilige und ihr Narr. 1928. Regie: Wilhelm Dieterle
- Wolga-Wolga. 1928. Regie: Viktor Tourjansky
- Ungarische Rhapsodie. 1928. Regie: Hanns Schwarz
- Der Kampf ums Matterhorn. D/ CH 1928. Regie: Mario Bonnard, Nunzio Malasomma
- Anna Karenina (Love). USA 1927. Regie: Edmund Goulding
- Zwei rote Rosen. 1928. Regie: Robert Land
- Heimkehr. 1928. Regie: Joe May
- Sein letzter Befehl (The Last Command). USA 1928. Regie: Josef von Sternberg
- Asphalt.1928. Regie: Joe May
- Pat und Patachon, die Filmhelden (Filmens helte). Dänemark 1928. Regie: Lau Lauritzen
- Der Zarewitsch. 1928. Regie: Jakob und Luise Fleck
- Pat und Patachon, die blinden Passagiere (For, Fult, Fart). Dänemark 1928. Regie: Lau Lauritzen
Geheimnisse des Orients. 1928. Regie: Alexander Wolkoff - Spione. 1928. Regie: Fritz Lang
- Der Patriot (The Patriot). USA 1928. Regie: Ernst Lubitsch
- Pat und Patachon, die Detektive (Kys, Klap og Kommers). Dänemark 1928. Regie: Lau Lauritzen
Geschlecht in Fesseln. 1928. Regie: Wilhelm Dieterle - Frauenarzt Dr. Schäfer. 1928. R: Jakob und Luise Fleck
Das gottlose Mädchen (The Godless Girl). USA 1929. Regie: Cecil B. DeMille - Waterloo. 1929. Regie: Karl Grune
- Rasputins Liebesabenteuer. 1928. Regie: Martin Berger
- Robert und Bertram. 1928. Regie: Rudolf Walther-Fein
- Ich küsse Ihre Hand, Madame. 1929. Regie: Robert Land
Der Unüberwindliche. 1928. Regie: Max Obal
Der Fremdenlegionär. 1928. Regie: James Bauer
Die erfolgreichsten Filme des Jahres 1925
Diese erste Umfrage des Film-Kurier unter Theaterbesitzern nach den erfolgreichsten Filmen des Jahres verlief in mehreren Etappen. In einem ersten Anlauf wurden während der Kino- und Photoausstellung 1925 (25. September bis 4. Oktober) Theaterbesitzer zum Ausfüllen von Stimmzetteln aufgefordert. „Der Erfolg war niederschmetternd. Auch nicht ein einziger Kinobesitzer unterzog sich der leichten Arbeit.“ (Film-Kurier, 30.1. 1926) Daraufhin wurden 500 ausgewählte Theaterbesitzer angeschrieben, von denen bis Ende Januar 1926 160 ihre Stimmzettel abgaben. Das Ergebnis wurde im Film-Kurier veröffentlicht; gleichzeitig wurde der Stimmzettel nochmals abgedruckt und alle Theaterbesitzer aufgefordert, diese bis zum 5. Februar (eintreffend) an den Film-Kurier zu schicken. Es beteiligten sich 330 Kinobesitzer, 15 Stimmzettel waren ungültig. Die Ufa-Theater beteiligten sich nicht.
Das Ergebnis wurde im Film-Kurier vom 13. 2. 1926 veröffentlicht. Aufgelistet wurden nur Filme, die über 30 Stimmen bekamen. Die „Versager“ wurden nicht genannt.
- Die Verrufenen. 1925. R: Gerhard Lamprecht
- Rosenmontag. 1924. R: Rudolf Meinert
- Quo Vadis. I 1924. R: Gabriellino D’Annunzio, Georg Jacoby
- Die vom Niederrhein. 1925. R: Rudolf Walther-Fein, Rudolf Dworsky
Mädchenhändler von New York (Into the Net). USA 1924. R: George Seitz - Die Königsgrenadiere. 1925. R: Géza von Bolváry
- Die weiße Schwester (The White Sister). USA 1923. R: Henry King
- Zirkus Pat und Patachon (Takt, tone og gosser). Dänemark 1925. R: Lau Lauritzen
- O alte Burchenherrlichkeit. 1925. R: Helene Lackner, Eugen Rex, Heinz Schall
- Liebe und Trompetenblasen. 1925. R: Richard Eichberg
- Zigano. D/ F 1925. R: Gérard Bougeois, Harry Piel
- Kammermusik. 1925. Carl Froelich
- Die Blumenfrau vom Potsdamer Platz. 1925. R: Jaap Speyer
- Die drei Portiermädels. 1925. R: Carl Boese
Rosen für Bettina (1956). Regie: G. W. Pabst
Elisabeth Müller schwebt durch diesen Film als zentrale Figur, an der sich weniger eine Geschichte entwickelt, als dass Konstellationen und Verhältnisse verschoben werden. Das Schicksal schlägt die erfolgreiche Primaballerina Bettina Sanden (Elisabeth Müller) mit einer schweren Krankheit. Gerade noch hat sie ein Engagement an den Broadway abgelehnt, weil Lebensgefährte und Choreograf Kostja (Ivan Desny) nicht mit engagiert wird, da bekommt sie Kinderlähmung. Wird Kostja in dieser Krise zu ihr stehen? Er versucht es ja, aber auch ihn trifft das Schicksal in Gestalt seiner Karriere und einer neuen Primaballerina; das Fleisch ist schwach und das Leben muss weitergehen. Bettina nun liegt im Bett mit dieser zur Zeit der Filmproduktion noch unheilbaren und heimtückischen Krankheit.
Alle kann ich nicht heiraten (1952) Regie: Hans Wolff
Georg Bruckbauer und Willy Winterstein führen die Kamera, Rolf Zehetbauer ist der Architekt, Willi Forst hatte die Idee und Bert Grund arrangierte Peter Kreuders Kompositionen in Alle kann ich nicht heiraten. Das ist – für das Jahr 1952 – keine schlechte Besetzung. Hans Wolff, abonniert auf Komödien und leichte Stoffe und kein sehr bekannter Name, führt Regie. Und dann ist alles ganz banal.
Die erfolgreichsten Filme 1957/58
Die Liste erfasst die Filme, die zwischen dem 1. September 1957 und dem 31. August 1958 in den Kinos der Bundesrepublik die längsten Laufzeiten und die meisten Einsätze hatten. Untersucht wurden die Städte Augsburg, Berlin, Bremen, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover, Köln, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden
Quelle: Filmblätter, Berlin, Nr. 51/52, 23.12.1958
Die erfolgreichsten Filme 1951/52
Diese Liste erfasst die Filme, die zwischen dem 1. September 1951 und dem 30. August 1952 in den Kinos der Bundesrepublik die längsten Laufzeiten und die meisten Einsätze hatten. Untersucht wurden die Städte Berlin, Frankfurt a.M., Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Stuttgart und München.
Quelle: Filmblätter, Berlin, Nr. 52/53, 22.12 1952
Die erfolgreichsten Filme 1952/53
Diese Liste erfasst die Filme, die zwischen dem 1. September 1952 und dem 31. August 1953 in den Kinos der Bundesrepublik die längsten Laufzeiten und die meisten Einsätze hatten. Untersucht wurden die Städte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, München und Stuttgart.
Quelle: Filmblätter, Berlin, Nr. 52,/53, 25.12.1953
Die erfolgreichsten Filme 1955/1956
Die Liste erfasst die Filme, die zwischen dem 1. September 1955 und dem 31. August 1956 in den Kinos der Bundesrepublik die längsten Laufzeiten und die meisten Einsätze hatten. Untersucht wurden die Städte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, München und Stuttgart.
Quelle: Filmblätter, Berlin, Nr. 51/52, 21.12.1955
Die erfolgreichsten Filme 1953/54
Diese Liste erfasst die Filme, die zwischen dem 1. September 1953 und dem 31. August 1954 in den Kinos der Bundesrepublik die längsten Laufzeiten und die meisten Einsätze hatten. Untersucht wurden die Städte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, München und Stuttgart.
Quelle: Filmblätter, Berlin, Nr. 52,/53, 25.12.1954
Die erfolgreichsten Filme 1950/1951
Diese Liste erfasst die Filme, die zwischen dem 1. Januar 1950 und dem 30. Juni 1951 in den Kinos der Bundesrepublik die längsten Laufzeiten und die meisten Einsätze hatten. Untersucht wurden die Städte Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Frankfurt a.M. und München.
Quelle: Filmblätter, Berlin, Nr. 33, 1951 (Sonderausgabe zurm Filmfestival in Venedig)
Die erfolgreichsten Filme des Jahres 1951
Die Liste erfasst die Filme, die von Januar bis Oktober 1951 in den Kinos der BRD die längsten Laufzeiten und die meisten Einsätze hatten. Die Reihenfolge ergibt sich aus der Anzahl der terminierten Tage in den Städten Berlin (West), Düsseldorf, Frankfurt (Main), Hamburg, Hannover, München und Stuttgart
Quelle: Filmblätter, Berlin, Nr. 51/52, 21.12 1951
Die erfolgreichsten Filme des Jahres 1950
Die Liste erfasst die von Januar bis einschliesslich September 1950 in der BRD gelaufenen, geschäftlich erfolgreichsten Filme. Die Rangfolge ergibt sich aus der Anzahl der terminierten Tage in den Städten Berlin (West), Düsseldorf, Frankfurt (Main), Hamburg, Hannover und München.
Quelle: Filmblätter, Berlin, Nr. 51/52, 22.12. 1950
Da Schwarzwaldmädel erst im September 1950 uraufgeführt wurde, rangiert der Film nur auf Platz 29. In der Liste der erfolgreichsten Filme 1950/51 (Januar 1950 bis 30. Juni 1951) steht er dann an erster Stelle.
Die erfolgreichsten Filme der Saison 1927/28
Eine Umfrage des Film-Kurier unter Theaterbesitzern
Veröffentlicht in Film-Kurier, 16. Mai 1928
Gefragt wurde auf Stimmkarten nach den fünf umsatzstärksten Filmen. Abgegeben wurden 801 Stimmkarten; ob die Ufa-Filmtheater sich wieder nicht beteiligten, wird nicht erwähnt.
- Ben Hur. US 1925. Regie: Fred Niblo
- Der Katzensteg. 1927. Regie: Gerhard Lamprecht
- Das tanzende Wien. 1927. Regie: Friedrich Zelnick
- Metropolis. 1927. Regie: Fritz Lang
- Der Weltkrieg I. 1927. Regie: Leo Lasko – Dokumentarfilm
- Die Wolgaschiffer (The Volga Boatman). USA 1926. Regie: Cecil B. deMille
- Zirkus (Cirkus). US 1928. Regie: Charles Chaplin
- Königin Luise. 1927. R: Karl Grune
- Casanova. 1927. R: Alexander Volkoff
- Wochenendzauber. 1927. Regie: Rudolf Walther-Fein
- Der Bettelstudent. 1927. Regie: Jacob und Luise Fleck
- Pat und Patachon auf dem Pulverfass (Tordenstenene).Dänemark 1927. Regie: Lau Lauritzen
- Pat und Patachon am Nordseestrand (Vester vov vov). Dänemarkk 1927. Regie: Lau Lauritzen
- Chang. US 1927. Regie: Merian C. Cooper, Ernest B. Schoedsack. Dokumentarfilm mit Spielfimszenen
- Ein Tag der Rosen im August. 1927. Regie: Max Mack
- U 9 Weddingen. 1927. Regie: Heinz Paul
- Der alte Fritz – 1. Teil Friede. 1928. Regie: Gerhard Lamprecht
- Alraune. 1928. Regie: Henrik Galeen
- Panik. 1928. Regie: Harry Piel
- Der Orlow. 1927. Regie: Jacob und Luise Fleck
Die erfolgreichsten Filme der Saison 1926/27
Eine Umfrage des Film-Kurier unter Theaterbesitzern
Veröffentlicht in Film-Kurier, 9. April 1927
Gefragt wurde auf Stimmkarten nach den fünf besten und den drei schwächsten Filmen. Die schwächsten Filme wurden in der Veröffentlichung nicht genannt. Abgegeben wurden 482 Stimmkarten; die Ufa-Filmtheater beteiligten sich bis auf wenige Ausnahmen nicht. Einsendeschluß war der 29. März 1927
- An der schönen blauen Donau. 1926. Regie: Friedrich Zelnik
- Ich hab’ mein Herz in Heidelberg verloren. 1926. Regie: Arthur Bergen
- Die Wolgaschiffer (The Volga Boatman). USA 1926. Regie: Cecil B. deMille
- Ben Hur. USA 1925. Regie: Fred Niblo
- Die elf Schill’schen Offiziere. 1926. Regie: Rudolf Meinert
- Unsere Emden. 1926. Regie: Louis Ralph – Dokumentarfilm
- Die Försterchristel. 1926. Regie: Friedrich Zelnick
- Kreuzzug des Weibes. 1926. Regie: Martin Berger
- In Treue stark. 1926. Regie: Heinrich Brandt
- Ein Walzertraum. 1925. Regie: Ludwig Berger
- Der Kurier des Zaren. F/D 1926. Regie: Viktor Tourjansky
- Mädchenhandel. 1927. Regie: Jaap Speyer
- Faust. 1926. Regie: F.W. Murnau
- Was ist los im Zirkus Beely? 1927. Regie: Harry Piel
Pat und Patachon auf hoher See (Dødsbokseren). Dänemark 1926. Regie: Lau Lauritzen - Das deutsche Mutterherz. 1926. Regie: Géza von Bolváry
Ich hatt’ einen Kameraden. 1926. Regie: Konrad Wiene - Die Mühle von Sanssouci. 1926. Regie: Siegfried Philippi, Friedrich Zelnick
Der Jäger von Fall. 1926. Regie: Franz Seitz - Herbstmanöver. D 1926. Regie: Wolfgang Neff
In der Heimat, da gibt’s ein Wiedersehn. 1926. R: Leo Mittler, Reinhold Schünzel - Panzerkreuzer Potemkin (Bronenosets Potemkin). UdSSR 1925. R: Sergei Eisenstein
- Dagfin. 1926. R: Joe May
- Die versunkene Flotte. 1926. R: Graham Hewett, Manfred Noa
Marlene Dietrich: Wie ich zum Film kam
1926 erschien im Verlag der Lichtbildbühne, Berlin, das „Lexikon des Films“, herausgegeben von Egon Jacobsohn und Dr. Kurt Mühsam. Das Personenlexikon des deutschen Films trug auf dem Cover den Titel „Wie ich zum Film kam“, der Untertitel war „Lexikon des Films“.
Die Herausgeber hatten Fragebogen an die ausgewählten Personen verschickt, die Antworten bildeten die biofilmografischen Lexikoneinträge.
Marlene Dietrichs Antworten entsprechen nicht immer, aber großenteils den Fakten.
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Marlene Dietrich Collection GmbH
Meine erste Liebe (1931)
Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Marlene Dietrich Collection Gmbh
Lange, lange, bevor ich als Schauspielschülerin in ein Filmatelier geriet, um dort zu statieren – da war ich mit Grete Mosheim hinbestellt worden, und wir waren beide durch den damaligen Filmregisseur Sieber, der heute mein Mann ist, von der Reinhardtschen Schauspielschule ausgeborgt worden, um Bacchantinnen in einer lockeren Abendgesellschaft zu mimen – war ich dem Film verfallen. Oder vielmehr einer Frau, die für mein Schulmädchenherz die absolute Erfüllung von Frauentum und Schauspielkunst bedeutete. Das war Henny Porten, die damals Triumphe im Wandernden Licht (1916. Regie: Robert Wiene) und in der Claudi vom Geiserhof (1917. Regie: Rudolf Biebrach) feierte. Henny Porten, das war vom ersten Mal an, da ich ihr lachendes Gesicht auf der Leinwand sah, das Schönste, was ich kannte. Und mit ihr begann eine Zeit der Aufregungen und Abenteuer, die heute noch dasselbe Herzklopfen heraufbringt, wenn ich an sie denke, wie in jenen Tagen.
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Dr. Arthur Robison zum 103. Geburtstag

Dreharbeiten zu „Looping the Loop“.
Dr. Arthur Robison 3. von links. Rechts neben der
Kamera mit Hut: Karl Hoffmann
Die Biografie von Arthur Robison, geboren am 25. Juni 1888 in Chicago, ist alles andere als gradlinig. Seine Eltern, ursprünglich aus dem Hunsrück stammend, remigrieren 1895 nach München. Dort studiert und promoviert Robison zum Doktor der Medizin. 1913 tritt er in Amerika an einem deutsch-amerikanischen Theater als Schauspieler auf. 1915 und 1916 finden wir ihn wieder in Berlin; für die Lu Synd-Serie schreibt er Drehbücher und führt Regie. „Lehr- und Wanderjahre auf deutschen Bühnen“ nennt Robison die nächsten sechs Jahre. 1922/23 schreibt und inszeniert er in kurzer Zeit drei Filme hintereinander: Die Finsternis und ihr Eigentum (Drehbuch), Zwischen Abend und Morgen und Schatten (jeweils Buch und Regie). Bis auf den letzten Film ist das gesamte Frühwerk verschollen.
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Garutso – Plastorama
1950 berichtet Bert Reisfeld erstmals in der deutschen Presse über Garutso und nennt als Schlüsselpersonen für die Durchsetzung der neuen Kameratechnik die Emigranten Franz Planer und Isidor Goldschmidt (Goldsmith).
Der Zusammenarbeit von drei Deutsch-Amerikanern und ganz besonders dem Können des Kameramanns Franz Planer ist es zu danken, dass die Filmindustrie auf die umwälzende Möglichkeit der neuen Garutso-Linse aufmerksam wurde. Produzent I. G. Goldsmith (früher Südfilm, Berlin) gestattete die Verwendung dieser Linse erstmalig in seinem Film Letter to three Husbands (USA 1950; R: Irving Reis) (nicht zu verwechseln mit Letter to three Wives). Das Resultat mit Planer an der Kamera war verblüffend und Goldsmith‘ zweiter Film, der unter der Regie von E. A. Dupont (Varieté; The Scarf.1951) gleich nachher gedreht wurde, ermöglichte es, die Wirkung der neuen Linse unter ganz ungewöhnlichen Umständen zu prüfen. Von den neuartigen Effekten, die erzielt werden konnten, begeistert, gelang es Planer, den jungen fortschrittlichen Produzenten Stanley Kramer (Champion, Home of the brave und The men) zur Verwendung der Garutso-Linse zu überreden. Zur Zeit dreht Planer Cyrano de Bergerac und erreicht absolut neuartige Photographie-Effekte. Der wesentlichste Unterschied zwischen der Garutso-Linse und einer gewöhnlichen Linse liegt in der Tiefenschärfe; nichts ist unscharf, der Hintergrund kann ebenso bedeutend wie der Vordergrund werden. Daraus entwickelt sich eine neue Technik der Regie und der Produktion, denn die Zahl der Einstellungen und der damit verbundene Zeitverlust verringern sich. Das unmittelbare Resultat sind geringere Produktionskosten. Verzerrungen fehlen fast ganz; ein Seitensitz im Kino wird bei einem mit dieser Linse photographierten Film zum Mittelsitz. Es gibt keine schlechten Sitze mehr. Der plastische Weiterlesen
Gedenkblatt für Will Tremper
Das Großmaul
Es gibt unzählige Anekdoten über Will Tremper; die meisten davon hat er wahrscheinlich selbst produziert und auch selbst in Umlauf gebracht. Bei seinen Geburtstagen ließ er halbnackte Mädchen aus übergroßen Tortendeckeln springen, er hatte die Taschen voller Geld und war stets pleite, er war ein Kind des Wirtschaftwunders, ein genialer Journalist, ein Tausendsassa, wie ihn die Zeiten nur sehr selten hervorbringen.
Begonnen hatte Tremper als Pianist, wurde dann Pressefotograf, Ghostwriter und Journalist beim „Tagesspiegel“. Seinen größten journalistischen Erfolg hatte er in den 1950er Jahren beim „Stern“ mit der Serie „Deutschland, Deine Sternchen“. Die Auflage der Weiterlesen
Jean Oser 18. Januar 1908 – 20. Februar 2002
Jean Oser
Wie wird man Cutter? Wenn es einen zum Film drängt, dann will man doch Schauspieler werden, Produzent, Kameramann oder Regisseur. Aber Cutter? Also noch mal: Wie wird man Cutter?
„Ich hatte 1926 in Berlin den Panzerkreuzer Potemkin gesehen, und da hatte es mich gepackt. Ich musste zum Film. Mein Vater war Varietédirektor, er hatte Beziehungen, kannte viele Leute und wollte, dass ich bei dem Kameramann Curt Courant in die Lehre gehen sollte. Aber die Kamera hat mich nie so interessiert. Stattdessen begann ich eine Lehre bei der Maxim-Film in der Blücherstraße 32. Und weil ich als Lehrjunge kein Geld bekam, musste ich auch keine Botengänge machen, sondern konnte bei allem zusehen.“
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Arthur Maria Rabenalt: Interview
Herr Rabenalt, Sie waren nach dem 2. Weltkrieg in Ost-Berlin Intendant des Metropol-Theaters und haben dann sehr schnell für die Defa und die Berolina-Film in West-Berlin Filmregie geführt. Haben Sie gar keine Schwierigkeiten mit den alliierten Militärbehörden gehabt?
Sie meinen, wegen der Nazifilme? Nein, überhaupt nicht. Ich hatte seit 1941 nur Zirkusfilme und kammerspielartige Unterhaltungsfilme gemacht. Dar einzige Nazifilm, den man von mir kannte, war ...reitet für Deutschland (1941), und der wurde bewundert. Die ersten Filme von mir, die nach dem Krieg wieder verliehen wurden, waren Zirkus Renz (1943) und Regimentsmusik (gedreht 1944 unter dem Titel Die Schuld der Gabriele Rottweil kam der Film erst 1950 in die Kinos). Die Kontroverse um …reitet für Deutschland kam erst viel später.