1950 berichtet Bert Reisfeld erstmals in der deutschen Presse über Garutso und nennt als Schlüsselpersonen für die Durchsetzung der neuen Kameratechnik die Emigranten Franz Planer und Isidor Goldschmidt (Goldsmith).
Der Zusammenarbeit von drei Deutsch-Amerikanern und ganz besonders dem Können des Kameramanns Franz Planer ist es zu danken, dass die Filmindustrie auf die umwälzende Möglichkeit der neuen Garutso-Linse aufmerksam wurde. Produzent I. G. Goldsmith (früher Südfilm, Berlin) gestattete die Verwendung dieser Linse erstmalig in seinem Film Letter to three Husbands (USA 1950; R: Irving Reis) (nicht zu verwechseln mit Letter to three Wives). Das Resultat mit Planer an der Kamera war verblüffend und Goldsmith‘ zweiter Film, der unter der Regie von E. A. Dupont (Varieté; The Scarf.1951) gleich nachher gedreht wurde, ermöglichte es, die Wirkung der neuen Linse unter ganz ungewöhnlichen Umständen zu prüfen. Von den neuartigen Effekten, die erzielt werden konnten, begeistert, gelang es Planer, den jungen fortschrittlichen Produzenten Stanley Kramer (Champion, Home of the brave und The men) zur Verwendung der Garutso-Linse zu überreden. Zur Zeit dreht Planer Cyrano de Bergerac und erreicht absolut neuartige Photographie-Effekte. Der wesentlichste Unterschied zwischen der Garutso-Linse und einer gewöhnlichen Linse liegt in der Tiefenschärfe; nichts ist unscharf, der Hintergrund kann ebenso bedeutend wie der Vordergrund werden. Daraus entwickelt sich eine neue Technik der Regie und der Produktion, denn die Zahl der Einstellungen und der damit verbundene Zeitverlust verringern sich. Das unmittelbare Resultat sind geringere Produktionskosten. Verzerrungen fehlen fast ganz; ein Seitensitz im Kino wird bei einem mit dieser Linse photographierten Film zum Mittelsitz. Es gibt keine schlechten Sitze mehr. Der plastische Weiterlesen